Swetlana Armorzanowa ist ganz bei der Sache, als ihr unsere Mitarbeiterin Irene Leferink und Auftraggeber Rolf Herrmann über die Schulter schauen. Tuch für Tuch säumt die Beschäftigte sorgfältig um, legt den sogenannten Anfasser exakt mittig ein und stapelt die fertigen Teile sauber neben der Nähmaschine auf. Gemeinsam mit acht weiteren Kolleginnen im Nähen und im Zuschnitt ist sie in unserer Textilabteilung permanent in der Herstellung für die Firma Vorwerk beschäftigt.
Der weltweite Direktvertrieb ihrer Produkte ist das Kerngeschäft des Wuppertaler Familienunternehmens: Interessierte Kundinnen und Kunden buchen via Internet oder telefonisch einen Termin und der Kundenberater kommt nach Hause. Dort prüfen er oder sie den alten Staubsauger und saugen dann mit dem mitgebrachten neuen Modell.
Dabei – das hat sich auch über Jahrzehnte nicht verändert – wird ein 30 mal 30 Zentimeter großes Tuch im Innenraum des Saugers eingelegt, um beeindruckend zu demonstrieren, wie viel mehr an Schmutz dieses Gerät aus dem Teppich holt. Der Bedarf an Tüchern ist also schon zahlenmäßig groß, aber auch deshalb, weil sie nicht gewaschen werden. Deutschlandweit einziger Hersteller dieser grünen Stoffquadrate sind die Ledder Werkstätten, die den europaweiten Bedarf tausender, meist selbstständiger Handelsvertreter abdecken.
Rolf Herrmann ist Inhaber der Lengericher Firma Linens und hat mit Linens International auch eine Produktionsstätte in Manila. Für Vorwerk arbeitet er schon seit mehr als 30 Jahren und hat uns immer wieder beauftragt. „Ich finde das hier supergut“, sagt er spontan. Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, die Produkte für namhafte Unternehmen fertigen, das sei einfach klasse. Die Qualität stimme immer, betont er. Linens (und damit auch wir) werde in Wuppertal als A-Lieferant geführt, die Fehlerquote sei also minimal.
Das liegt maßgeblich an Swetlana Armorzanowa und ihren Kolleginnen, die nicht die Stückzahlen chinesischer Akkordarbeiterinnen erreichen, aber eben sehr exakt arbeiten. Auch die bestellten, sauber verpackten Lieferchargen zu den Terminen passen immer.
30 Menschen mit Behinderung mit einer ganzen Bandbreite an Fähigkeiten beschäftigt die Textilabteilung; neun von ihnen sind permanent in dieser Produktion. Pro Tuch (es gibt noch ein weiteres Maß mit Logo) schneiden und nähen die Frauen etwa 5000 Stück im Monat. Zum exakten Zuschnitt auf dem riesigen Schneidetisch wurde eigens ein Laser angeschafft.
Fünf Kilometer Stoff hat Rolf Herrmann allein für die aktuellen Aufträge eingekauft. Der wird im Münsterland verwoben, womit die Produktionskette neben dem sozialen auch einen regionalen, nachhaltigen Charakter bekommt. Der Stoff muss natürlich technische Anforderungen erfüllen, damit der Vorführeffekt mit dem Vorwerk-grünen (die Farbe heißt tatsächlich so) Tuch gelingt.
Was sagen die Beschäftigten in Ledde? Die traditionsreiche Marke werde von den Frauen durchaus wahrgenommen, berichtet Irene Leferink. Das Volumen gebe es her, zukünftig noch mehr Beschäftigte teilhaben zu lassen. Es sei einfach eine gute Arbeit für viele hier.
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Unser Berufsbildungsbereich in Ladbergen (Ruthemeiers Esch 2) lädt am Freitag, 27. September, von 9 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Wir stellen Berufliche Bildung, unsere Bildungskonzepte und Arbeitsbegleitende Angebote vor. Der Fachdienst Berufliche Inklusion (FBI) informiert über die Angebote zu Übergängen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Auch für Informationen zum Aufnahmeverfahren stehen unsere Fachleute zur Verfügung.
Das deutsche Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG) ist am 2. Juni 2023 im Bundesgesetzblatt verkündet worden und tritt am 2. Juli 2023 in Kraft. Das Gesetz ermöglicht es hinweisgebenden Personen, sogenannten Whistleblowern, einfacher und ohne Angst vor Repressalien auf Rechts- und Regelverstöße in Unternehmen und Behörden aufmerksam zu machen. Unternehmen ab 250 Mitarbeiter:innen müssen bis zum 2. Juli 2023 die Anforderungen aus dem Hinweisgeberschutzgesetz umsetzen und eine Meldestelle einrichten.